Urnen Preise vs. Sarg Kosten
Wurde ein verstorbener Mensch bei einer Feuerbestattung eingeäschert, so schreibt der Gesetzgeber vor, was mit der Asche zu geschehen hat. In Deutschland ist es nicht erlaubt, die Asche in einer Urne mit nach Hause zu nehmen oder selber frei zu verstreuen, da ein sogenannter Friedhofszwang herrscht. Die Asche muss daher in ein Behältnis eingefüllt werden und gemäß den Vorschriften zum Ablauf der formalen Dinge bei der Beerdigung bestattet werden.
Viele Menschen wissen, dass dies hohe Kosten verursacht und treffen deshalb bei Lebzeiten Vorsorge, damit ihr Wille diesbezüglich nicht an den Kosten scheitert. Zudem legen sie fest, wie sie ihre Bestattung wünschen eine ganz bestimmte Beerdigungsart und dies kann auch in einem Bestattungsvertrag festgelegt werden. Hier stellt sich natürlich auch die grundlegende Frage: Wer übernimmt die Grabpflege? Das Totenfürsorgerecht obliegt zwar den Angehörigen, doch niemand wird sich der letztwilligen Verfügung eines Verstorbenen wegen der Beerdigungskosten verweigern.
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Verwendungsart der Urne als Preisfaktor
Die Asche eines verstorbenen Menschen wird auf jeden Fall in eine sogenannte Aschekapsel eingefüllt, die ein recht schmuckloser Behälter ist und meistens aus Metall besteht. Diese Aschekapsel wird ab etwa 15 Euro angeboten.
Soll die Urne bei der Trauerfeier sichtbar sein, so wird meistens ein schmuckvolleres Gefäß gewählt, die Überurne, in welche die Aschekapsel gegeben wird. Die Auswahl an Materialien und Formen ist dabei sehr groß, und die Trauerfloristik darf natürlich nicht fehlen. Eine Urne kann aus Holz, Metall, Stein, Zinn oder Marmor bestehen, auch biologisch abbaubares Material wie spezielle Kunstharze, ungebrannter Ton oder sogar Brotteig könnten zum Einsatz kommen.
Die Urnen können dann noch aufwändig verziert sein, mit Beschlägen versehen, gehämmert, bemalt oder mit sonstigen Schmuckelementen geschmückt sein. Manche Angehörige entscheiden sich auch dazu, ein einfaches Urnenmodell zu wählen und dieses dann selbst individuell zu gestalten, um so dem verstorbenen geliebten Menschen ein letzes Abschiedsgeschenk mit auf den Weg zu geben.
Man wird sich eher für ein einfacheres Modell aus vielleicht sogar abbaubarem Material entscheiden, wenn die Urne im Anschluss an die Trauerfeier beerdigt wird. Wird sie jedoch an einem sichtbaren Platz aufbewahrt wie zum Beispiel in einem Kolumbarium oder einer Urnenstele, so eignen sich die höherwertigen und langlebigeren Urnen aus Marmor, Stein oder Metall am besten.
Kosten einer Urne
Die Kosten für eine Urne variieren sehr stark, da Material und Gestaltung sehr unterschiedlich sein können. Die einfacheren Schmuckurnen für die Trauerfeier vor einer Bestattung beginnen bei knapp 30 Euro. Modelle aus Holz liegen im Einstiegsbereich bei ungefähr 60 Euro, Modelle aus Keramik bei an die 100 Euro. Einfache Urnenmodelle aus Stahl gibt es ab etwa 80 Euro, aus Marmor in schlichter Ausführung ab circa 400 Euro. Für ein aufwändiges Modell aus Marmor oder Metall muss man jedoch mit Preisen von mehreren Hundert Euro rechnen, nach oben offen. Man kann die Urne im Beerdigungsinstitut bestellen, es gibt jedoch auch die Möglichkeit diese im Internet direkt zu erwerben.
Sarg Kosten
Die würdige und pietätvolle Bestattung eines verstorbenen geliebten Menschen liegt den meisten Hinterbliebenen sehr am Herzen. Dabei wird – unabhängig von der Form der Bestattung – auf jeden Fall ein Sarg benötigt, denn der Gesetzgeber hat eine so genannte Sargpflicht verfügt. Daher muss auch bei Feuerbestattungen der Leichnam in einem Sarg verbrannt werden. Ausnahmen von dieser Sargpflicht gibt es nur für bestimmte religiöse Gruppen; so darf bei einer muslimischen Bestattung der verstorbene Mensch nur in ein Leintuch gewickelt beerdigt werden.
Arten von Särgen:
Traditionell wurden Särge schon immer aus Holz gefertigt, da dieses Material im Erdreich auf Dauer abgebaut werden kann. Je nach Status des Verstorbenen wurde unterschiedlich wertvolles Holz verwendet, so kamen und kommen im unteren Preisbereich die Kiefer und im oberen Bereich ein hochwertiges Holz wie die Eiche zum Einsatz. Mittlerweile es auch Särge aus einem bestimmten Kunstharz, welches biologisch abbaubar ist. Diese Särge werden deutlich schneller zersetzt als Särge aus Holz. Zusätzlich können die Särge noch mit Schnitzereien und Messingbeschlägen verziert sein, modernere Varianten sind vielleicht auch mit Kristallen besetzt.
Jeder Sarg ist mit einer Innenausstattung versehen, die aus einer Polsterung der Liegefläche, einem Kissen und einer Decke besteht. Auch hierbei kann zwischen unterschiedlichen Materialien gewählt werden, je nach dem, ob der Verstorbene im offenen oder geschlossenen Sarg aufgebahrt werden soll.
Kosten für einen Sarg:
Für die Feuerbestattung wird meistens ein sehr preiswertes Modell aus Sperrholz genommen, welches schon ab ca. 200 Euro erhältlich ist. Für ein Modell aus Kiefer muss man mit ca. 800 Euro rechnen, soll es Verzierungen oder Bemalungen erhalten, so erhöht sich der Preis natürlich. Ein Sarg aus Pappelholz beginnt bei ungefähr 1000 Euro, ein schlichter Sarg aus Eiche ohne große Verzierungen ist ab 1200 Euro erhältlich. Ein besonders edler Sarg aus Zedernholz schlägt hingegen schon einmal mit 3000 Euro zu Buche. Särge aus Edelholz, die zudem noch fundiert wurden, können dann noch einmal etliche Tausende Euro mehr kosten.
Weitere Zusatzkosten entstehen, wenn der Leichnam eine längere Strecke überführt werden muss. Der Gesetzgeber schreibt in diesem Fall vor, dass der Leichnam aus hygienischen Gründen zusätzlich in einem Zinksarg aufbewahrt werden muss. Mittlerweile gibt es jedoch auch die preisgünstigere Möglichkeit, den Verstorbenen für den Transport in eine spezielle Folie einschweißen zu lassen.