Private Pflegeversicherung im Alter
Alt werden kann schön sein, vor allem dann wenn ausreichend vorgesorgt wurde. Die Preise steigen in allen Sektoren und auch die Pflege macht hier keine Ausnahme. Wenn man im Alter rundum abgesichert sein möchte, kann man sich nicht auf die staatlichen Programme und Leistungen verlassen. Die grundsätzliche Versorgung im Alter durch die Pflegeversicherung ist zwar gewährleistet, doch reicht das wirklich aus? Nein, denn jeder Bürger weiß zwischenzeitlich, Pflegekosten übersteigen das Pflegegeld und diese Differenz ist für viele Menschen eine schwer zu überwindende Hürde.
Beispielsweise kann die gesetzliche Pflegekasse nur etwa die Hälfte der monatlichen Kosten für die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung leisten. Allein daran sieht man bereits wie hoch der Bedarf an zusätzlicher Absicherung ist. Es entsteht durch eine Pflegesituation eine unübersehbare Kette an Folgekosten, weshalb man die Vermögenssicherung und das Pflegerisiko als Gesamtpaket sehen muss. Private Pflegeversicherungen versprechen hierbei Abhilfe und wer einige Punkte bei seiner Wahl beachtet, kann mit ruhigem Gewissen dem eigenen Rentenalter entgegen sehen.
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Zwei Modelle der privaten Pflegeversicherung
Nicht jede private Pflegeversicherung deckt die gleichen Bereiche wie alle anderen ab und nicht jede Police garantiert, dass die tatsächlichen Pflegekosten erstattet werden. Damit man im Dschungel der Versicherungen die richtige Wahl treffen kann, sollte man sich vorab über einiges bewusst werden. Die privaten Krankenkassen bieten zwei verschiedene Versionen der privaten Pflegeversicherung an und die Unterschiede können sich deutlich bemerkbar machen. Bei der Pflegetagegeldversicherung zahlt die Versicherung einen festen Betrag pro Tag unabhängig von den tatsächlich entstehenden Kosten, allerdings sind hier die monatlichen Beiträge auch spürbar höher als bei der Pflegekostenversicherung, die nur Zuschüsse zur staatlichen Pflegekasse gewährt. Die Höhe dieser Zuschüsse hängt vom gewählten Tarif ab und nicht immer werden alle tatsächlichen Kosten gedeckt. Wer die Möglichkeit hat, sich von Verwandten pflegen zu lassen, ist mit der Pflegetagegeldversicherung gut beraten, denn hier steht die Summe dem Pflegebedürftigen selbst zur Verfügung, während bei der Pflegekostenversicherung Nachweise über die entstandenen Kosten erbracht werden müssen. Um den Unterschied der beiden privaten Pflegeversicherungsmodelle deutlich zu machen, hier eine Übersicht in Stichpunkten:
Pflegetagegeldversicherung
- Bei Vertragsabschluss wird die Höhe des Tagegeldes vereinbart
- Die Höhe des Tagegeldes bestimmt die Höhe der monatlichen Beiträge mit
- Der Pflegebedürftige erhält das Tagesgeld unabhängig von den entstandenen Kosten
- Kostennachweise müssen nicht erbracht werden
Pflegekostenversicherung
- Leistungen werden an die gesetzliche Pflegeversicherungen angeknüpft
- Erstattungshöchstgrenzen bestimmen die Zuschüsse zur Pflegepflichtversicherung
- Kostennachweise müssen erbracht werden
- Nicht immer werden alle tatsächlich entstandenen Kosten gedeckt
Wer es sich leisten kann, die höheren Beiträge für die Pflegetagegeldversicherung zu entrichten, hat später die Wahl ob er von der Familie versorgt werden möchte oder sich in professionelle Hände begibt, denn die Pflegetagegeldversicherung zahlt das Tagegeld an den Bedürftigen selbst aus und dieser kann damit auch den Angehörigen unterstützen, der die Pflege übernimmt. Bei der günstigeren Pflegekostenversicherung werden nur die Kosten berücksichtigt, die die gesetzliche Pflegekasse anerkannt hat und damit entstehen Lücken in der Versorgung. Die soziale Pflegeversicherung im BGB verankert, hat auch lediglich die Aufgabe eine Grundsicherung herzustellen.