Sterben begleiten im Hospiz

Das Leben hält in der Regel verhältnismäßig wenige Geheimnisse bereit, denn die Wissenschaft befasst sich mit den unterschiedlichsten Dingen und hat für fast alles eine Erklärung. Folglich ist das Leben längst kein Mysterium mehr, sondern wird vielmehr von allen Seiten durchleuchtet. Eine große Ausnahme bildet hierbei der Tod, denn dieser setzt dem Leben ein unweigerliches Ende, ohne dass die moderne Medizin oder hoch entwickelte Wissenschaft dem etwas entgegenzusetzen hätte. So müssen sich die Menschen trotz allen Fortschritts ihrem Schicksal ergeben und das Sterben als Teil des Lebens akzeptieren. Gerade wenn man einen Angehörigen viele Jahre lang liebevoll gepflegt hat und am Ende der Pflege der Eltern dann vielleicht doch das unabwendbare Schicksal steht, ist dies nicht leicht zu tragen.

Allein diese Tatsachen sorgen bereits für massive Ängste, so dass dies für viele Menschen ein regelrechtes Tabuthema ist. Das Sterben ist zudem noch mit deutlich größeren Ängsten verbunden, schließlich bedeutet der Sterbeprozess mitunter Schmerzen, den Verlust der Eigenständigkeit und im schlimmsten Fall ein jahreslanges Siechtum. Nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für dessen Umfeld ist dies natürlich eine schreckliche Vorstellung, die sich kaum ertragen lässt. Insbesondere im Falle einer schweren, unheilbaren Erkrankung ist die emotionale Belastung immens und kommt zu dem pflegerischen Aufwand noch hinzu.

Professionelle Sterbebegleitung im Hospiz

In einer solchen Situation ist mitunter die Unterbringung in einem Hospiz anzuraten. Der Sterbende muss so zwar sein gewohntes Umfeld verlassen, befindet sich aber in professionellen Händen und erhält eine bestmögliche Versorgung. Die Mitarbeiter eines Hospizes begegnen tagtäglich Sterbenden und legen somit eine gewisse Professionalität an den Tag und können auf diese Art und Weise optimal auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen. Eine angenehme Atmosphäre, verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und eine emotionale Unterstützung bilden die ideale Umgebung für den Patienten.

Im Rahmen der professionellen Sterbebegleitung im Hospiz steht der Sterbende selbstverständlich im Fokus, so dass alle Mitarbeiter, Pfleger und Betreuer dafür sorgen, dass dessen letzter Lebensabschnitt so angenehm wie möglich gestaltet wird. Gleichzeitig werden die Angehörigen aber auch mit eingebunden und keineswegs vergessen. So finden diese in einem Hospiz erfahrene Ansprechpartner und sind hier mit ihren Sorgen und Nöten gut aufgehoben. Auch Kontakte zu Menschen, die ähnliches durchmachen, lassen sich in diesem geschützten Rahmen leichter knüpfen. So werden die Angehörigen gestärkt und können das Sterben des geliebten Menschen unter professioneller Anleitung begleiten. Wer sich dieser Aufgabe allein nicht gewachsen fühlt oder einfach nicht auf professionelle Hilfe verzichten will, ist demnach bei einem Hospiz an der richtigen Adresse. Alle weiteren Aufgaben (Totenschein, Sterbeurkunde, Änderung der Personenstandsurkunden und die Bestattungspflicht) bleiben ohnehin letzten Endes noch den Angehörigen überlassen.

4.7/532 ratings