Im Alter hilft die Pflegeversicherung

Den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen zu sein und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein, ist für die meisten ein regelrechtes Horror-Szenario. Selbstbestimmung und Unabhängigkeit haben für die meisten Menschen oberste Priorität, sodass eine plötzliche Pflegebedürftigkeit ein massiver Einschnitt ins Leben ist. Hinzu kommt oftmals, dass Verwandte die Pflege zu Hause übernehmen und so zahlreiche Entbehrungen hinnehmen müssen. Eine Pflegebedürftigkeit ist also nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern für die ganze Familie eine enorme Belastung.

Abgesehen von der enormen Verantwortung und emotionalen Anspannung lastet auf Pflegenden aber oft auch ein großer finanzieller Druck. Hohe Pflegekosten und die Tatsache, seinem Beruf mitunter nicht mehr im vollen Umfang nachgehen zu können, gestalten den Alltag häufig sehr schwierig. Auch für den Pflegebedürftigen ist dies äußerst belastend, weil sich dieser den pflegenden Angehörigen gegenüber verpflichtet oder schuldig fühlt.

Die gesetzliche Pflegeversicherung

In der Bundesrepublik Deutschland existiert eine gesetzliche Pflegeversicherung als Teil des Sozialversicherungssystems und stellt so die pflegerische Versorgung aller Bundesbürger sicher. Es besteht eine allgemeine Mitgliedspflicht in der Pflegeversicherung, die das Risiko einer etwaigen Pflegebedürftigkeit abdeckt. Jeder Mensch ob jung oder alt erhält in Deutschland bei einer Pflegebedürftigkeit Pflegegeld. Neben der Krankenversicherung zählt die Pflegeversicherung zu den wichtigsten Sozialversicherungen, schließlich kann jeder Mensch eines Tages pflegebedürftig werden. Insbesondere im Alter, wenn die eigenen Kräfte nachlassen, ist man in der Regel auf Unterstützung angewiesen und bedarf zudem mitunter einer pflegerischen Betreuung.

Leistungen der Pflegeversicherung

Die Höhe der Leistungen aus der Pflegeversicherung ergibt sich aus dem jeweiligen Grad der Pflegebedürftigkeit. So werden verschiedene Pflegestufen unterschieden, wobei Pflegestufe I eine leichte Pflegebedürftigkeit bedeutet, während nur die schwersten Fälle der Pflegestufe III zugeordnet werden. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen, kurz MDK, legt die Pflegestufe individuell fest und definiert so auch, in welcher Höhe Leistungen aus der Pflegeversicherung gewährt werden.

In welcher Form die betreffenden Leistungen der Pflegeversicherung erbracht werden, ist von der Form der Pflege abhängig. Übernimmt diese ein Verwandter oder Bekannter zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung Pflegegeld. Falls der Pflegebedürftige aber die Dienste eines Pflegedienstes in Anspruch nimmt, übernimmt die Pflegeversicherung die anfallenden Pflegekosten. Hierbei gilt es selbstverständlich zu beachten, dass Pflegekosten nur übernommen werden, sofern diese der jeweiligen Pflegestufe entsprechen.

Bei der Beschäftigung mit diesem Thema haben wir uns deshalb gefragt, sind die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung ausreichend?

Diese Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung sind für gewöhnlich sehr knapp bemessen und stellen nur die Grundversorgung sicher, deshalb erweist sich eine zusätzliche, private Pflegeversicherung oft als sehr sinnvoll. Wer sich im Alter im Falle einer Pflegebedürftigkeit nicht noch ums Geld sorgen will, kann auf diese Art und Weise vorsorgen und im Ernstfall dann auch umfassendere Pflegeleistungen in Anspruch nehmen.

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