Altenpflege modern gestaltet
Altenheime hatten lange einen krankenhausähnlichen Charme. Die kleinen Zimmer mit ihren Krankenhausbetten strahlten eine emotionslose Atmosphäre aus, in der sich die Bewohner nur schwer wohlfühlen konnten. Die Pflege war lange auf den medizinischen und gesundheitlichen Teil reduziert und die psychische Seite der Pflege wurde aus Kostengründen vernachlässigt. Inzwischen gab es mehrere Studien, die belegen, dass ältere Menschen, die aktiv sind, weniger Medikamente und auch weniger Betreuung brauchen und man versucht die Altenpflege darauf auszurichten.
Ins Pflegeheim im Alter? Diese Fragestellung ist für viele Menchen ein Graus. Dabei ist das Qualitätsmanagement einer modernen Pflege sehr gestiegen und das deutsche Altenpflegegesetz AltPflG schützt die Bewohner zusätzlich vor Willkür.
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Moderne und wohnliche Umgebung steigern Wohlbefinden
In einem Zimmer mit vielen privaten Dingen fühlt man sich wohler, als in einem spartanisch eingerichteten Krankenzimmer. Das haben auch die Verantwortlichen in der Altenpflege erkannt und immer mehr Heime bieten ihren Einwohnern verschiedene Möglichkeiten, ihr Privatleben mitzunehmen. Das eigene Bett, die Bücher und Fotoalben und vielleicht auch der geliebte Sessel sind Bestandteile eines langen Lebens, die man auch im Pflegeheim nicht vermissen möchte. Sie machen einen Raum vertraut und geben ihm eine persönliche Note. Selbst ausgesuchte Bilder an den Wänden dekorieren den Raum und der Pflegebedürftige fühlt sich genau wie sein Besuch heimisch in einem gemütlich eingerichteten Raum. Die Bäder in modernen Pflegeheimen sind mit technischen Raffinessen versehen, die die Körperpflege erleichtern und Badewannensitz und schwellenlose Türrahmen führen zu mehr Mobilität bei den Pflegebedürftigen. Die Gestaltung der Flure weicht immer weiter ab vom Krankenhausvorbild und kleine Sitzecken mit Pflanzen, Lampen oder Bildern erzeugen eine wohnliche Atmosphäre.
Die Seele braucht Zuwendung
Neben der medizinischen Versorgung, die ein Pflegebedürftiger braucht, muss auch seine Psyche bedacht werden. Das Gefühl nichts wert zu sein, weil niemand Zeit hat, ist oft der Grund für körperliche Beschwerden, die sich auch ohne Medikamente in den Griff bekommen lassen. Beschäftigung, Zuwendung und ein abwechslungsreicher Alltag fordern die Pflegebedürftigen und halten sie gesünder als viele verschiedene Medikamente und Behandlungen. Daher ist sicher, dass Altenpflege Betreuung und Pflege gleichzeitig ist und diese Dinge harmonisch Hand in Hand gehen müssen.
Die Alltagsbegleiterin und Alltagsbegleiter sind ein Teilerfolg auf dem Weg, die Pflege menschlicher zu machen und die Pflegebedürftigen profitieren schnell von ihnen. Die moderne Altenpflege hat erkannt, dass Pflegebedürftige, die sich aktiver am Alltag beteiligen können, weniger Medikamente benötigen und so lassen sich auch Kosten einsparen. Ein offenes Ohr und ein wenig Mitgefühl bewirken oft mehr als Schmerzhemmer und die moderne Altenpflege nimmt diese Erkenntnis immer mehr an. Die Summe aus gemütlicher Atmosphäre und persönlicher Zuwendung hält viele Pflegebedürftige aktiver und damit gesünder, doch die Umsetzung bringt natürlich Probleme mit sich. Nicht alles lässt sich einfach umgestalten und auch der Personalmangel zwingt viele Pflegeheime zu Zwischenlösungen und langfristigen Planungen, doch das Ziel der modernen Altenpflege ist bereits formuliert: Weg von der rein medizinischen Versorgung hin zur ganzheitlichen Unterstützung.