Depressiver Partner
Ein depressiver Partner leidet nicht nur selbst unter seiner Erkrankung, sondern kann auch den eigentlich gesunden Partner in eine schwierige Situation bringen. Einerseits belastet die Depression die Beziehung, andererseits will man seinem geliebten Partner beistehen und ihm helfen, die Krise zu meistern. Zunächst gilt es allerdings, zu erkennen, dass der Partner depressiv und somit psychisch erkrankt ist.
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Eine Depression beim Partner erkennen
Wer Veränderungen bei seinem Partner feststellt und bemerkt, dass sich dieser immer mehr zurückzieht, weniger Freude hat und immer häufiger niedergeschlagen ist, vermutet möglicherweise eine Depression bei seinem Partner. Nachfolgend sind einige der häufigsten Symptome aufgelistet.
Häufige Symptome einer Depression:
- Unfähigkeit, Trauer oder Freude zu empfinden
- Antriebslosigkeit
- Schlafstörungen
- Hoffnungslosigkeit
- Minderwertigkeitsgefühle
- Reizbarkeit und Angst
- Appetitlosigkeit
Treffen einige Symptome zu, muss jedoch nicht zwingend eine Depression vorliegen. Angehörige sollten das Gespräch mit dem Betroffenen suchen und gegebenenfalls einen Arzt hinzuziehen, der dann die richtige Diagnose stellen kann. Als medizinischer Laie sollte man sich daher an entsprechende Experten wenden. Wenn es darum geht, dem depressiven Partner zu helfen, können auch Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen wertvolle Tipps bereithalten.
Mit einem depressiven Partner leben – So kann man helfen
Wer mit einem depressiven Partner zusammenlebt, leidet unter der hohen Belastung, die dieser Zustand bedeutet. Man erlebt, wie sich der Angehörige zurückzieht, immer weniger Freude empfindet und vielleicht keinen Sinn mehr im Leben sieht. Mitunter kann auch eine erhöhte Suizidalität gegeben sein, so dass die Lebensmüdigkeit wie ein Damoklesschwert über einem schwebt. Als Partner empfindet man tiefe Hilflosigkeit, ist überfordert und weiß sich keinen Rat mehr, da man zu dem Betroffenen kaum mehr durchdringen kann. Dass dies nicht nur für die Beziehung, sondern auch für den gesunden Partner eine immense Belastung ist, dürfte nicht verwunderlich sein. Fortwährend versucht man, eine positive Stimmung zu verbreiten und zu einer Besserung der Situation beizutragen. Zunächst sollte man akzeptieren, dass die Depression des Partners eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die einer professionellen Behandlung bedarf. Die Veränderungen, die damit einhergehen, sind daher der Krankheit zuzuschreiben. Man sollte diese also nicht persönlich nehmen und Verständnis aufbringen.
Gemeinsam mit dem Partner sollte man zudem einen Arzt konsultieren, um eine adäquate Therapie in die Wege zu leiten. Im Zusammenleben sind zudem Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen gefragt. Gleichzeitig darf man sich nicht selbst überfordern und sollte sich nicht selbst aufgeben. Als Partner stößt man unweigerlich an Grenzen und muss akzeptieren, dass man selbst Hilfe braucht. Selbsthilfegruppen, Freunde, Verwandte, Psychotherapeuten und Mediziner sind in diesem Zusammenhang wichtige Stützen. Die folgende Liste soll einige nützliche Tipps aufführen.
- Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen.
- Nehmen Sie Ihrem depressiven Partner nicht alles ab, sondern ermutigen ihn, selbst aktiv zu werden.
- Pflegen Sie soziale Kontakte.
- Versuchen Sie, die Aufmerksamkeit Ihres Partners auf positive Dinge zu lenken.
- Vermeiden Sie zu viele Ratschläge, auch wenn diese gut gemeint sind.
Trennung vom depressiven Partner
Trotz aller Bemühungen erreicht man mitunter einen Punkt, an dem man selbst nicht mehr weiter weiß. Als Partner einer depressiven Person muss man zum Teil etwas Distanz bewahren, um nicht selbst auch noch psychisch zu erkranken und unter dem Druck zusammenzubrechen. Die letzte Konsequenz ist dann die Trennung von dem depressiven Partner. Die allgegenwärtige Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit können irgendwann eine unerträgliche Situation herbeiführen, in der die Trennung die einzige Option ist.
Wenn sich der depressive Partner trennen will
Wenn die Depression scheinbar keinen Platz für Liebe und Glück lässt, entscheiden sich einige Depressive für eine Trennung. Zum Teil wollen sie ihren Partner schützen und ihm das Zusammenleben nicht weiter zumuten. Darüber hinaus wird die Partnerschaft möglicherweise als Druck empfunden, dem der depressive Partner entfliehen möchte.