Wer muss zu welchem Zeitpunkt eine Erbschaftsteuererklärung einreichen?
Grundsätzlich besteht immer die Pflicht, dem Finanzamt den Erwerbsvorgang anzuzeigen. Aufgrund dieser Meldung und weiter vorgelegten Informationen entscheidet dann der Fiskus, ob er den Erben zur Abgabe einer Erbschaftssteuererklärung auffordert.
Inhalte auf dieser Seite
- 1 Welche Fristen muss ich beachten?
- 2 Was muss ich angeben?
- 3 Von wem erfährt das Finanzamt überhaupt, dass ich Erbe bin?
- 4 In welcher Höhe muss ich Erbschaftssteuer zahlen?
- 5 Wie bewertet der Fiskus Immobilienerbschaften bei der Erbschaftssteuer?
- 6 Müssen auch lebzeitige Schenkungen berücksichtigt werden?
- 7 Ich habe Vermögen im Ausland geerbt muss ich in Deutschland Erbschaftssteuerbezahlen?
Welche Fristen muss ich beachten?
Diese stehen immer im Aufforderungsschreiben des Finanzamtes. Die Frist, die Ihnen zur Abgabe gestellt wird muss mindestens einen Monat betragen.
Was muss ich angeben?
Die Erklärung enthält ein Verzeichnis, in dem werden alle zum Nachlass gehörenden Wertgegenstände und die sonstigen Angaben für die Feststellung des Nachlasswertes erforderlichen Angaben verzeichnet. Das Finanzamt hat eigene Formulare, die hierfür verwendet werden können.
Von wem erfährt das Finanzamt überhaupt, dass ich Erbe bin?
Der Erbfall wird in vielen Behörden und Institutionen bekanntgegeben. Das Standesamt, bei dem die Todesnachricht eingeht und auch das Nachlassgericht sorgen schon dafür, dass dem für die Erbschaftssteuer zuständigen Finanzamt die Meldung zukommt. Außerdem kann das Finanzamt auch selbst Informationen einholen zur Ermittlung der Erbschaftssteuer.
In welcher Höhe muss ich Erbschaftssteuer zahlen?
Die deutschen Steuersätze bei einer Erbschaft wurden mit der neuen Reform für die verschiedenen Verwandtschaftsgrade jüngst geändert. Sie bewegen sich in einer Höhe zwischen 7 % und 50 %. Die Höhe des Steuersatzes ist abhängig von der verwandtschaftlichen Nähe und auch der Höhe des vererbten Vermögens. Erben der ersten und zweiten Ordnung wurden durch die neuen Gesetze durch höhere Freibeträge begünstigt. Nichten und Neffen und die weiteren Ordnungen sind dagegen benachteiligt.
Wie bewertet der Fiskus Immobilienerbschaften bei der Erbschaftssteuer?
Nach dem neuen und jetzt geltenden Recht werden Immobilien dem realen Verkehrwert besteuert. Dies war früher anders, da wurde der Nutzwert bei der Festlegung der Erbschaftssteuerhöhe zu Grunde gelegt. Dies war ungefähr lediglich 50 – 60 % des heute angesetzten Verkehrswertes. Ein Verkehrswert würde auch bei einer Veräußerung der Immobilie erlangt werden.
Müssen auch lebzeitige Schenkungen berücksichtigt werden?
Die erbschaftssteuerliche Pflicht fällt grundsätzlich an, wenn Vermögenswerte, aufgrund einer Erbschaft auf eine andere Person übertragen werden. Schenkungen unter Lebenden und auch Zweckzuwendungen unterliegen ebenfalls der Steuerpflicht.
Ich habe Vermögen im Ausland geerbt muss ich in Deutschland Erbschaftssteuerbezahlen?
Dies kann pauschal nicht beantwortet werden, es richtet sich regelmäßig nach dem nationalen Steuerrecht. Mit einigen Staaten existieren zum Erbschafts- und Schenkungssteuerrecht so genannte Doppelbesteuerungsabkommen. Damit Sie nicht Gefahr laufen, zu einer Doppelbesteuerung herangezogen zu werden, suchen Sie auf jeden Fall einen Anwalt auf, der sich im internationalen Erb- und Steuerrecht gut auskennt. Die Anrechnung der im Ausland bezahlten Erbschaftssteuer kann nicht in allen Fällen auf die deutsche Erbschaftssteuer angerechnet werden.