Gibt es viele Arbeitslose über 50?
Wer das 50. Lebensjahr überschritten hat, gehört längst nicht zum alten Eisen, sondern steht oftmals vielmehr in der Blüte seines Lebens. Mitglieder der Generation 50+ erfreuen sich in der Regel bester Gesundheit und verfügen außerdem über viel Erfahrung, sodass sie für Unternehmen eine große Bereicherung darstellen. Nichtsdestotrotz ist die Arbeitslosigkeit für diese Generation ein großes Problem, denn viele Arbeitgeber verkennen Menschen über 50 und deren Qualitäten und bevorzugen jüngere Bewerber. Einen Job über 50 zu finden ist zwar nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Ein kleines Trostpflaster ist die Verlängerung des Arbeitslosengeldes, so rutschen ältere Arbeitslose nicht so rasch in die Sozialhilfe ab.
Aus diesem Grund machen Menschen über 50 einen recht großen Anteil aller Arbeitslosen aus. Im Jahr 2008 handelte es sich bei 13,1 Prozent aller arbeitslosen Bundesbürger um Menschen zwischen 55 und 65 Jahren. Der Wiedereinstieg in den Beruf erweist sich für diese Altersgruppe als besonders schwierig, obwohl es ihnen weder an Erfahrung noch an Qualifikationen mangelt. Arbeitgeber halten ältere Menschen häufig für weniger belastbar und nehmen aus diesem Grund Abstand von Bewerbern, die das 50. Lebensjahr bereits überschritten haben.
Wiedereingliederung für Arbeitslose über 50
Für die Generation 50+ ist das Erwerbsleben aber noch keineswegs vorüber, weshalb hier großer Handlungsbedarf besteht. Zunächst müssen Unternehmer darauf aufmerksam gemacht werden, dass Menschen über 50 wertvolle Mitarbeiter sind, die vielleicht keine körperlichen Höchstleistungen mehr erbringen können, im Gegenzug aber über eine langjährige Erfahrung verfügen. Ältere Mitarbeiter bringen so in vielen Fällen ihre umfassenden Erfahrungen ein und haben so einen neuen Blick auf die betrieblichen Abläufe. Hierdurch lassen sich etwaige Schwachstellen leicht aufdecken, wodurch der Tagesbedarf mitunter optimiert werden kann. Zudem ist der reiche Erfahrungsschatz älterer Mitarbeiter die ideale Basis für leitende Positionen, denn auf diese Art und Weise können Jüngere daran teilhaben und noch viel lernen.
Dennoch haben ältere Menschen teilweise Probleme, den Wiedereinstieg in den Beruf zu finden. Eine Arbeitslosigkeit trifft diese Altersgruppe daher besonders hart, weshalb die Agentur für Arbeit entsprechende Maßnahmen durchführt und so dem Problem der Alters-Arbeitslosigkeit begegnet. Da insbesondere die Rate der Langzeitarbeitslosen bei Menschen über 50 recht hoch ist, besteht hierbei ein enormer Bedarf. Weiterbildungen, Umschulungen und spezielle Programme sollen hierbei behilflich sein und auch älteren Menschen die Chance geben, beruflich wieder aktiv zu werden. Die Initiative 50plus für Senioren soll hier Abhilfe schaffen. Eine Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales nimmt sich dieser Themen an.
Ältere Menschen, die aus welchem Grund auch immer ihren Job verloren haben, dürfen demnach nicht resignieren, sondern sollten aktiv werden und gegebenenfalls an einer entsprechenden Maßnahme teilnehmen. Durch die Teilnahme an Weiterbildungen hält man seine Qualifikationen aktuell, ist für die Anforderungen des heutigen Berufsalltags bestens gerüstet und stellt zudem sein Engagement unter Beweis. Darüber hinaus lohnt es sich außerdem, seine Kontakte zu nutzen und zu versuchen, eine neue Anstellung zu finden. Vor allem wenn es um Führungspositionen geht, ist ein solches Netzwerk praktisch unverzichtbar, schließlich sind Beziehungen im Zuge dessen oftmals entscheidend. Man könnte ja auch einen 50plus Treff organisieren um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und vielleicht den einen oder anderen guten Tipp zu bekommen.